Auf einen Kaffee mit...

Peter Fetz

Peter Fetz

Wie wird man Hotelier im Gasthof Hirschen?

Laut meiner Mutter wollte ich schon mit vier Hotelier im Hirschen werden – ohne jede Ahnung, was das bedeutet. Später habe ich meinen beruflichen Weg auf dieses Ziel ausgerichtet. Irgendwann in Wien sagte mein Vater dann, dass er in zwei Jahren übergeben möchte. Da war ich 25 und musste meinen Plan ein bisschen beschleunigen. Ich habe in Wien dann ins Hotel Sans Souci als Director of Sales und Marketing gewechselt, um noch ein bisschen Hotellerie zu sehen und bin dann noch ein wenig auf kulinarische Weltreise gegangen.

Angeblich hattest du auch schon in Paris und London Erfahrungen gesammelt…

Ja, im Rahmen meiner Ausbildung habe ich einiges erlebt. Mit 18 habe ich im Claridge’s in London gearbeitet – mein erster Kontakt mit wirklich hochstehender Hotellerie. Das hat mich bis heute geprägt. Man erlebt dort Dinge, die kann man nicht erfinden – im Guten wie im Schlechten. Damals hat sich das Haus gerade vom klassischen Old World zum New World Publikum verändert.

Und 2017 hast Du den Hirschen dann von Deinem Vater übernommen. 

Nachdem der erste Schock über meine nun verplante Zukunft verdaut war, habe ich das als guten Zeitpunkt empfunden. Allerdings ist es so, dass man einen Betrieb erst ein mal richtig kennenlernen muss. Es ist auch ein Unterschied, ob man als Sohn hier herumspaziert oder der Kapitän ist. Zuvor habe ich ja immer nur davon geträumt.

Aber der Sohn eines Hoteliers zu sein und in einem Hotel aufzuwachsen ist bestimmt kein Nachteil. 

Ich habe das große Glück, das alles mit meiner Schwester Pia gemeinsam machen und teilen zu dürfen. Und bin heute sehr glücklich mit der Art und Weise, wie das alles gelaufen ist. Als Kind eines Gastronomen lebt man oft ein etwas anderes Leben als seine Freunde. Und ich kann mich nicht mehr genau erinnern, ob ich das als gut oder schlecht empfunden habe. Heute sehe ich es als großes Glück, da unser Leben immer sehr aufregend und spannend verlaufen ist.

Wieviele der ehemaligen Belegschaft haben Dich akzeptiert?

Das war der schwierigste Teil. Wir haben noch ein paar Mitarbeiter von damals, mussten uns aber auch von vielen trennen. Nach einem Jahr habe ich erkannt, dass ich zu viel Energie für interne Querelen aufbringe und zu wenig für die Zukunft des Hotels. Entscheidungen, wie das Wiener Schnitzel von der Karte zu nehmen, um es durch das Gebackene des Tages zu ersetzen, haben wochenlange Diskussionen ausgelöst – unabhängig davon, was die Gäste dazu sagten. Mittlerweile hat sich das aber gelegt. Ich habe jetzt ein großartiges Team.

„Ein gutes Hotel ist nicht nur ein schöner Ort für Gäste, sondern auch ein Ort, an dem sich Mitarbeiter wohlfühlen und gerne arbeiten.“

Was ist das „Learning“ im Umgang mit Mitarbeitern nach ein paar Jahren?

Man braucht Menschen, die die Vision wirklich verstehen und Lust haben, diesen Weg mitzugehen. Das kostet am Anfang viel Energie, aber es zahlt sich aus. Ein gutes Hotel ist nicht nur ein schöner Ort für Gäste, sondern auch ein Ort, an dem sich Mitarbeiter wohlfühlen und gerne arbeiten. Wenn man sein Team inspiriert und ihnen Vertrauen gibt, dann werden sie zu echten Gastgebern – und genau das spüren die Gäste.

Wie wichtig ist Kreativität, sowohl in der Kommunikation als auch im Betrieb selbst?

Kreativität ist alles, wenn man ein eigentümergeführtes Unternehmen hat. Wir haben ein großes Ass im Ärmel und das ist Charakter. Wir dürfen Ecken und Kanten haben, wir müssen keine geschliffenen Sprüche beim Check-in oder Check-out herunterlassen. Wir können Menschen sein. Diese Karte müssen wir spielen. Das ist die Karte, die Four Seasons oder Aman nicht spielen können.

Nun gab es im Jahr 2024 einen relativ großen Umbau. Eine Wellbeing-Area mit Badehaus und Outdoor-Pool. Wie lange hast Du mit Dir gehadert, dass der Traditionsgasthof einen Swimming Pool im Innenhof braucht?

Das Hadern hat schon bei meinen Eltern in den 90ern begonnen. Irgendwann war für mich der Punkt erreicht, an dem ich nicht mehr vom Wetter abhängig sein wollte. Und ich war einfach überzeugt, dass dieses Badehaus unser Angebot abrunden wird. Die Planung und Umsetzung haben dann fast sechs Jahre gedauert – manchmal hatte ich das Gefühl, es hört nie auf. Wir sind jetzt so froh, dass wir uns getraut haben.

Pretty Hotels: Peter Fetz (Bild 10)
Der Raum, in dem schon so manch großes Dinner stattfand.
„Wir können Menschen sein. Diese Karte müssen wir spielen.“

Was ist das typische Hirschen Merkmal im neuen Badehaus?
Dass es eine Weinbar mit sehr edlen und charmant kuratierten Weinen gibt. Die Idee, die Feste so zu feiern wie sie kommen, wird bei uns weiterhin sehr unterstützt.

Ausserdem sieht es nicht aus wie in einem Wellness-Hotel. Da unterscheidet sich der Hirschen weiterhin von sehr vielen Häusern.

Wenn das so ist, freut es mich.

Die Grundidee des Hirschen bleibt weiterhin erhalten? 

Die Vision war immer, einen urbanen Ort in einer sehr ländlichen Gegend zu schaffen, in dem der Kontrast zwischen urban innen und ländlich außen angenehm wahrnehmbar ist. Dazu gekommen ist die Überzeugung, dass Hotels nur so gut sind wie die Menschen, die sie bevölkern, und wir dahingehend Plätze schaffen müssen, an denen sich Menschen treffen können. Das ist die Magie von guten Hotels.

Gibt es eine Art Lieblingsbergtour, die Du Gästen empfehlen würdest?

Da muss ich schmunzeln – meine Rezeptionist:innen trauen sich kaum noch, mich zu fragen, weil ich mich immer in der Zeit verschätze. Ich bin leidenschaftlicher Bergläufer und neige dazu, viel zu lange Touren zu empfehlen. Wenn ich eine nennen müsste: das Gebiet zwischen Hochälpele und Weißer Fluh – und wer es wirklich wissen will, macht noch den Abstecher zum Firstgrat. Das ist einfach magisch.

©Pretty Hôtels

PS

Der Hirschen ist ideal für alle Menschen, die stilvoll nächtigen und sehr gut essen wollen, Leute, die in Hotels eine Seele vermissen und im Hirschen vielleicht einen Platz finden, an den sie die nächsten Jahre immer wieder kommen und somit das berühmte home-away-from-home finden.

Preis

DZ mit Frühstück ab 260,00 für zwei Personen. Long-Stay-Rate ab 5 Übernachtungen 15 %, ab 7 Übernachtungen 20 % Rabatt

Buchung & Kontakt

Hirschen – Fine Hotel, Restaurant & Spa
Hof 14
A-6867 Schwarzenberg
Österreich

info@hirschenschwarzenberg.at

www.hirschenschwarzenberg.at

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