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Il Monastero – Castello Aragonese d’Ischia Ischia / Italien

Il Monastero – Castello Aragonese d’Ischia

Die Insel

Zunächst die Ankunft. Um in dieses einzigartige Juwel zu gelangen, reist man entspannt von Neapel mit der Fähre nach Ischia. Das dauert etwa eine Stunde und durch das Fenster des Bootes blickt man bereits in die Farben des Urlaubs. Eine grüne, dichtbepflanzte Insel mit weißen Häusern, davor ankernde Boote auf dem blau-grün schimmernden Mittelmeer. Ischia ist das Gegenteil von Capri. Hier ist es bunt und exzentrisch. Und nicht so posh. Ein Taxi bringt uns durch enge Straßen auf die Halbinsel. Die des Castello Aragonese. Die Grundmauern reichen zurück bis ins Jahr 474 v. Chr. und wurden von einem Griechen erbaut, der die Insel als Belohnung für seine militärischen Dienste bekommen hatte.

Ein Museumswärter möchte wissen, was wir vorhaben und wenn man seine Reservierung vorzeigt, lässt er einen passieren. Man solle den Aufzug nehmen – und oben ein paar Gassen hinauf zu einer Klingel spazieren.

Oben. Das heißt: Man ist bereits mittendrin, in diesem historischen Super-Heiligtum. Denn das Castello Aragonese ist eine Burg, ein Kloster, mit  Jahrhunderte alten Mauern, schmalen Gassen aus Stein, die in geschichtsträchtige Hallen führen. Wände, gezeichnet vom Salz des Meeres. Tagsüber teilt man sich diese Gassen mit den Touristen, die es besuchen dürfen. Dann drückt man die Klingel, und gelangt in eine Oase der Ruhe und Kunst.

Eine ziemlich einzigartige Oase.

Das Il Monastero Castello Aragonese liegt auf einer vorgelagerten, eigenen Insel mit Blick auf Ischia. Der Großvater von Nicola und Cristina Mattera (2. Bild) hatte das gesamte Anwesen im Jahr 1912 erworben. Das heutige Hotel beherbergt 20 Zimmer und ein Restaurant. Es gibt auch eine Kunstgalerie und einen großen Garten.

Die Geschichte des Klosters reicht zurück bis ins 16. Jahrhundert. Damals bewohnten Nonnen die Burg und lebten nach sehr strengen Regeln. Im Jahr 1912 erwarb der Jurist Nicola Ernesto Mattera das Areal in einem ruinösen Zustand. 56.000 Quadratmeter Ruinen für etwa 46.000 Lire. (Kleine Sidenote: Er war nicht wirklich vermögend und verschuldete sich mit diesem Kauf, aber er hatte die Vision, dass hier etwas gerettet werden muss).

Noch heute ist seine Familie alleiniger Eigentümer der gesamten Insel und möchte die Geschichte und den Ausblick mit Gästen teilen.

Am Nachmittag treffen wir Cristina und ihren Bruder Nicola, die Besitzer des Hotels. Sie wohnen ebenfalls auf dem Areal und kümmern sich um die Erhaltung des Erbes. Da ihre Mutter aus Deutschland kam, sprechen sie gutes Deutsch.

Und was soll man sagen: Das Il Monastero Castello Aragonese gehört zu jenen Häusern, die man mit keinen Hotel vergleichen kann. Wenn man es genau nimmt, ist es kein Hotel. Es ist auch kein kommerzielles Unterfangen. Oder folgt irgendwelchen Reisetrends. Wer hier eine Nacht verbringen darf, wohnt in einem Monument – und das an einem der teuersten Orte Italiens. Nicola sagt: Jede Renovierung ist mit einem riesigen Aufwand verbunden. Alles muss per Hand hinaufgetragen werden. Geht ein Sonnenschirm kaputt, muss ihn jemand nach oben bringen. Autos oder Straßen gibt es hier nicht.

Pretty Hotels: Il Monastero – Castello Aragonese d’Ischia (Bild 10)
Auf der magischen Terrasse des Il Monastero Castello Aragonese wird morgens gefrühstückt – und abends diniert – mit Blick auf Ischia und das Wasser.

Dafür gibt es in diesem Haus eines: Stil. Alles ist von hoher Qualität, nichts erinnert an die protzigen Hotelbauten von den Nachbarn Amalfi, Positano oder Capri. Am zweiten Nachmittag saßen wir im Garten, die Zitronenbäume im Rücken, die Weinreben des hauseigenen Guts vor der Nase, und bestaunten die Ruhe und das Meer.

Klar, im Hochsommer ist die Bucht mit Booten besiedelt, unten im Ort drängen sich typische Feriengäste. Der August ist verrückt auf der Insel, sagt Cristina. Da würde sie am liebsten gar nicht rausgehen. Doch wer im Castello eines der 20 Zimmer ergattert hat, ist an einem sicheren Ort.

Morgens nehmen manche Gäste schnell den Aufzug nach unten und gehen eine Runde im Meer schwimmen. Cristina macht es jeden Tag. Schwer zu toppen.

Pretty Hotels: Il Monastero – Castello Aragonese d’Ischia (Bild 11)
Die Suite Nummer 8 mit Balkon und Kunstwerken von Gabriele Mattera.

Die Zimmer

Wir durften eine Nacht in der Suite No. 8 nächtigen und eine weitere in einem „normalen“ Doppelzimmer. Die Suite ist natürlich ein Hammer. Auch wenn sie einfach eingerichtet ist, hängen an den Wänden originale Kunstwerke von Garbiele Mattera, dem Vater von Cristina und Nicola. Grandiose Gemälde, die immer einen Bezug zur Insel haben und heute von unschätzbarem Wert sind. Vor dem Fenster ein großer Balkon, dahinter das Meer. Es gibt wenige Hotelzimmer, die man diesem vorziehen würde.

Dennoch muss man wissen, dass es keinen großen Luxus gibt. Vor allem die normalen Doppelzimmer sind sehr klein und sehr einfach gestaltet. Auch deren Bäder haben nur Platz für eine Person. Was es nicht minder schön macht. Würde man länger bleiben? Auf jeden Fall.

Das Restaurant

Morgens steht im Restaurant ein Frühstücksbuffet bereit. Wir fanden es sehr ansprechend, vor allem, weil es typisch italienische Kuchen, Mozzarella oder Käse mit Tomaten und Sardinen gab. Kaffee und Eierspeisen werden an den Tisch geliefert. Bei schönem Wetter auf der Terrasse.

Da das Museum ein Tagescafé (50 Meter vom Hotel) hat, kann man auch oben lunchen. Und Abends sollte man unbedingt das Dinner probieren. Wir hatten ein Degustationsmenü mit 5 Gängen – neapolitanische Spezialitäten, ein Fischcarpaccio, ein pochiertes Ei auf einer himmlischen Tomatensoße – und als Highlight das Signature Gericht des Hauses, Spaghetti al dente mit Pinien, Rosinen und Minze. Dazu den Hauseigenen Wein „Castello“, ein wunderbarer Weißwein aus den Trauben, die neben dem Garten auf dem Monastero wachsen und geerntet werden. (Die Flasche übrigens zu sehr fairen 50 Euro).

Das Restaurant ist auf der Ebene der Rezeption und einiger Zimmer. Bei Wind diniert man drinnen mit Blick auf Ischia. Sehr zu empfehlen: Das pochierte Ei.

Das Kloster

Cristina nahm uns am Nachmittag noch mit auf eine kleine Erkundung des Monastero. Es ist als Museum tagsüber für alle geöffnet, deshalb sieht man im Sommer ein paar Gruppen durch die Gassen der Burg laufen (abgetrennt vom Hotelbereich). Ihre Eltern haben in den 70er Jahren angefangen, einzelne Räume freizulegen und die großartige Geschichte der Burg langsam zu erkunden. Manche Räume beherbergen Unglaubliches, die Geschichten, welche Rituale die Nonnen des Klosters befolgen mussten, sind sehr interessant (aber auch sehr spooky).

Cristinas Eltern haben damit begonnen, Gästen ein Zimmer zu vermieten – Anfangs sehr einfach. Man gab ihnen ein Bettlaken und eine Kerze in die Hand. Es gab ja keinen Strom. Gabriele, Cristinas Vater, richtete sich in einem Patio ein Kunstatelier ein und schuf die Bilder, die heute in den Gängen hängen. Das Atelier ist nun ein schöner Kunst-Shop und Cristina kümmert sich mit dem Verein „Amici di Garbriele Mattera“ um das Erbe ihres Vaters.

Wunderschön ist der Ausblick abends, wenn man zu Fuß hinunter zur Hauptinsel spaziert, und das Sonnenlicht den sandfarbenen Stein des Castello bestrahlt.

Das Castello Aragonese ist ein Monument der Geschichte. Und man sollte unbedingt einen halben Tag einplanen, um die teils unglaublichen Orte des ehemaligen Klosters zu besuchen. In den einzelnen Räumlichkeiten finden auch zahlreiche Kultur-Events und Konzerte statt.

Ideal für

Kunst- und Kulturliebhaber, die das Besondere in einem solchen Haus zu schätzen wissen. Für Kinder ist das Hotel nicht geeignet.

Preise

Einzelzimmer in der Nebensaison ab ca. 170 Euro. DZ ca. 240 Euro, Suiten ca. 450 Euro inklusive Frühstück. Das Apartment Altera (für 4 Personen) kostet zwischen 500 & 600 Euro. Die Preise variieren je nach Saison. Hier kann man Verfügbarkeiten checken.

Saison

Das Hotel ist von 18. April bis 10. November geöffnet.

Buchung & Kontakt

Il Monastero Castello Aragonese
80077 Ischia (NA)
Italien

info@ilmonasteroischia.com

Zur Hotel Website

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